Auf der Südseite von Malis Hauptstadt Bamako im Viertel Faladié der VI. Stadtgemeinde ist ein Kinderheim, auf frz. pouponnière, das vom privaten Familienaufnahme- und -Vermittlungszentrum des Verbands Pouponnière II unterhalten wird. Aufgenommen werden hier Kinder, die von ihren Eltern aus ärmsten Verhältnissen – oft direkt nach der Geburt – verstoßen und ausgesetzt wurden. Das Haus wird durch Spenden finanziert und erhält einen Zuschuss vom Staat für Strom- und Personalkosten. Die Kinder werden von Pflegerinnen und einer Krankenschwester sowie einem Arzt, der die Kinder einmal die Woche untersucht, betreut.

Auf dem umfriedeten Gelände befindet sich ein Obst- und Gemüsegarten um das Gebäude herum, der mit den Kindern zusammen zur Versorgung und zu Lernzwecken bestellt wird, aber auch als Spielfläche und Rückzugsort dient. Es gab einen Brunnen zur Bewässerung, der aber nicht Trinkwasserqualität aufwies.

Nicole Koppenborg, Kriminalhauptkommissarin aus Oberhausen, ist für die Mission MINUSMA in Bamako im Einsatz und begutachtete im Mai 2017 die Verhältnisse, unter denen das Kinderheim geführt wird. Sie beschloss daraufhin, dafür zu sorgen, dass der vorhandene Brunnen mit einer Pumpe und einer Filteranlage ausgestattet wird, um das Kinderheim unabhängig zu machen und die Lebensbedingungen zu verbessern. Außerdem sollte diese Maßnahme die Eigenverantwortlichkeit der Kinder steigern und ihnen zeigen, wie man sich eigenständig versorgt. € 1.060,– reichten aus, um das Projekt schon im folgenden Monat zu realisieren.