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Im Oktober 2022 herrschte noch allerbeste Stimmung im Odessa-Sommerlager auf der Kinburn-Halbinsel im Schwarzen Meer, und niemand ahnte dort, dass kaum ein halbes Jahr später der Überfall Russlands auf die Ukraine Europa einen neuen Krieg bescheren würde. Nach dem spontanen Spendenaufruf des Rotary Clubs Neandertal bei Düsseldorf und des Lachen Helfen e.V. Anfang des Monats konnten beide jetzt gemeinsam einen Transport von Hilfsgütern nach Odessa und Kiew organisieren.
Dafür schaffte der Rotary Club eigens einen Kleinbus an, der am Ende in der Ukraine verbleiben sollte, damit er den ukrainischen Partnern künftig für Evakuierungsfahrten zur Verfügung steht. Als Fahrer hatten sich der Polizist Ulrich von Schwarzenberg und sein pensionierter Kollege Rudi Koehnen, zwei einsatzerfahrene Männer, zur Verfügung gestellt. Am 16. März machten sie sich von Erkrath zu der über 2.200 km langen Fahrt über Süddeutschland durch Tschechien, die Slowakei und Rumänien in die Südukraine auf den Weg. An Bord hatten sie die in der Spendenaktion beschafften medizinischen Geräte, Decken, Verbandsmaterial und Medikamente.
Erstes Ziel war die Stiftung Шлях до Дому (Schljach do Domu – „Der Weg nach Hause“) in Odessa, die Partnerorganisation, die wir in dem Hilfsprojekt Odessa-Sommerlager kennengelernt haben. Dort wurde der erste Teil der Spendengüter entladen, bevor es weiter ging nach Kiew. Auf der Rückfahrt nahmen die beiden Polizisten eine Mutter mit ihren beiden Kindern bis zur westlichen Grenze mit an Bord.
Hintergrund:
Kriege und Konflikte: Ukraine. Konfliktportrait von Andreas Umland (12-Mai-2022)
Aktuell: Russlands Krieg gegen die Ukraine. Belinda Nüssel (23-Feb-2023)
Vor zwei Jahren: Beginn der russischen Invasion in die Ukraine. (22-Feb-2024)
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