Ohne Übertreibung kann man sagen, dass unsere 23. Mitgliederversammlung im Jubiläumsjahr „25 Jahre Lachen Helfen“ eine ganz besondere Veranstaltung war – einerseits mit dem negativen Rückblick auf die heftigen Auswirkungen der mittlerweile seit 20 Monaten grassierenden Corona-Pandemie, andererseits aber auch auf mehrere Highlights im sich nun dem Ende zuneigenden Jahr 2021. Die Pandemie-Entwicklung war verantwortlich dafür, dass der Termin der Jahreshauptversammlung mehrfach verschoben werden musste und somit erst am 27. November hatte stattfinden können. Das führte dazu, dass an diesem Tag nicht nur die Bilanz des zurückliegenden Jahrgangs 2020, sondern auch die Höhepunkte des aktuellen Jahres und des Vierteljahrhunderts von 1996 bis 2021 in den Berichten des Vorsitzenden Roderich Thien, seines Stellvertreters Wolfgang Hanakam und des Schatzmeisters Kai Grieger einen größeren Raum einnahmen.
Unmittelbar nach der Begrüßung kam der Vereinsvorsitzende Roderich Thien einer traurigen Pflicht nach: Er bat die Anwesenden sich zu erheben, um dem bei der Flutkatastrophe im Ahrtal (22. Juli 2021) umgekommenen Stabsfeldwebel Mario Schulz, der sich viele Jahre lang zusammen mit seiner Frau Uschi sehr erfolgreich für Kinder in Not eingesetzt hatte, zu gedenken.
Bei seinem Bericht ging Roderich Thien dann zunächst auf die sehr gelungene Jubiläumsfeier „25 Jahre Lachen Helfen“ (Festgottesdienst und Feierstunde am 21. Oktober in der Koblenzer Falckensteinkaserne) und den im Jahre 2020 verliehenen „Sonderpreis für Frieden und Sicherheit in Europa“, der aber erst am Abend des 24. November 2021 bei der 20. Berliner Sicherheitskonferenz ausgehändigt werden konnte, ein (ausführliche Berichte hierzu befinden sich auf dieser Website an anderer Stelle!). Da wegen der Corona-Pandemie seit März 2020 mittlerweile 72 Großveranstaltungen ausgefallen waren (!), bei denen der Verein normalerweise von Benefizeinnahmen profitiert und auf seine humanitäre Arbeit hätte aufmerksam machen können, bot sich im Folgenden die Gelegenheit, auf eine größere Anzahl kleinerer Aktionen und Veranstaltungen einzugehen, die für Lachen Helfen e.V. seit seinem Bestehen von besonderer Bedeutung sind.
Schatzmeister Kai Grieger zeigte auf, dass nach den Spendeneinnahmen von 219.744,38 Euro im Jahre 2019 im letzten Jahr 2020 nur 89.591,93 Euro zusammengekommen waren. Demzufolge war natürlich auch der Spielraum für die Realisierung von Hilfsprojekten deutlich geringer, worauf im Anschluss der für deren Realisierung zuständige Stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Hanakam hinwies. Deshalb hatte er auch die Gelegenheit, auf die stolze Vereinsbilanz des zurückliegenden Vierteljahrhunderts und unseren Einsatz für Not leidende Kinder in 19 Einsatzländern von Soldaten und Polizisten einzugehen. Ergänzt wurden die Ausführungen durch 2 PowerPoint-gestützte Kurzvorträge zu aktuellen Kinderhilfsprojekten durch unsere Vorstandsmitglieder Heiko Lammertz (IDP Settlement School in Odzisi, Georgien) und Uwe Mainz (Summer-Camp Odessa, Ukraine).
Erfreulich ist zudem, dass im laufenden Jahr 2021 der Umfang der Hilfsprojekte wieder deutlich zugenommen hat, was insbesondere auf die kluge „Rücklagen-Politik“ bei Lachen Helfen e.V. in den zurückliegenden Jahren zurückzuführen ist. Am Ende der Ausführungen von Wolfgang Hanakam ergriff Roderich Thien das Wort, um seinem Stellvertreter und „Meister der Zahlen und Bilanzen“ für 16 Jahre exzellenter Planung, Kalkulation und Durchführung von Kinderhilfsprojekten zu danken. W. Hanakam hatte sich entschlossen, nach Vollendung des 70. Lebensjahres nun nicht mehr für eine Funktion im Geschäftsführenden Vorstand zu kandidieren.
Vereinsmitglied Dr. Bernd Eitner, der extra vom Neusiedler See angereist und in frühen Jahren unseres Vereins Vorsitzender des Beirats (Vorgänger des heutigen Erweiterten Vorstands) war, beantragte – nachdem Wolfgang Sittnick den Bericht der Kassenprüfer zur Kenntnis gebracht hatte – die Entlastung des Vorstands, die dann auch einstimmig erfolgte.
Zu Beginn von Tagesordnungspunkt 6 „Wahl eines neuen Vorstands“ gab Generalleutnant Jürgen Knappe (seit 2013 Mitglied des Erweiterten Vorstands von Lachen Helfen e.V. – eine Erklärung ab, bei der er zunächst den anwesenden Vereinsmitgliedern einige Stationen seiner militärischen Laufbahn vorstellte und sein Engagement bei Lachen Helfen e.V. im Zusammenhang mit seinen Erfahrungen beim Auslandseinsatz in Afghanistan (2010/2011) erläuterte. Im Anschluss daran erklärte General Knappe seine Absicht, in den nächsten Monaten zahlreiche Gespräche mit Mitgliedern des Geschäftsführenden und des Erweiterten Vorstands zu führen, um sich – im Falle des positiven Verlaufs dieser Gespräche aus Sicht aller Beteiligten – nach seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr am 31. März 2022 bei der nächsten Mitgliederversammlung (30. April 2022) für das Amt des Vereinsvorsitzenden zur Wahl zu stellen. Roderich Thien hatte zuvor mitgeteilt, nach dann 21 Jahren in diesem Amt den Vorsitz nicht mehr übernehmen zu wollen, jedoch für eine andere (noch festzulegende) Funktion im Vorstand – für einen begrenzten Zeitraum –am 30.04.22 zu kandidieren.
Die Kandidaten für den neuen (z.T. auch den „alten“) Geschäftsführenden Vorstand stellten sich einzeln zur Wahl und wurden allesamt einstimmig von den anwesenden Vereinsmitgliedern gewählt: Roderich Thien als Vorsitzender, Hans-Hermann Tirre als Stellvertretender Vorsitzender, als weiterer Stellvertretender Vorsitzender („neu im Amt“) Peter Olf und Kai Grieger als „alter und neuer“ Schatzmeister. Auch in diesem Jahr votierte die Versammlung für eine Listenwahl der 33 Kandidaten für den Erweiterten Vorstand (in operativer oder in beratender Funktion), denen nun auch Wolfgang Hanakam, Rainer Krotz, Hans-Josef Lenzen-Tomberg sowie Michael Schemke, Inspekteur der Polizei in Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der Bund-Länder-übergreifenden Arbeitsgruppe Internationale Polizeimissionen (AG IPM), angehören.
Auch die seit Langem als Kassenprüfer für Lachen Helfen e.V. tätigen Kassenprüfer Wolfgang Sittnick und Heinrich Schulte Uemmingen wurden einstimmig wiedergewählt, sodass im Anschluss daran noch ausführlich über die Termine und weitere Planungen für das kommende Jahr 2022 diskutiert und beraten werden konnte.
Es ist mittlerweile gute Tradition, dass sich zahlreiche Vereinsmitglieder, die vielfach von weiter her angereist waren und sich bereits am Abend zuvor zu einem Begrüßungsabend im Düsseldorfer Tagungszentrum der Bundeswehr eingefunden hatten, nach dem offiziellen Programm noch zum Meinungsaustausch zusammenfinden. So war es auch dieses Mal und allenthalben war zu hören, dass der Einsatz für Kinder in Not in den Einsatzländern von Soldaten und Polizisten nach wie vor seinen hohen Stellenwert behalten wird.