Lachen Helfen hilft jetzt auch an den Brennpunkten im Nahen Osten

Kinder sind die Zukunft eines Landes, erst recht in einer vom Bürgerkrieg geschüttelten Region wie dem Nahen Osten, in der die Menschen aus machtpolitischen Gründen einander erbarmungslos bekämpfen. Das Land geht darunter in Trümmer, die Menschen fliehen vor der Verfolgung und Zerstörung. Religions- und Volkszugehörigkeit fungieren allenfalls als äußere Merkmale und sind nicht der wahre Grund für die erbitterte Auseinandersetzung, die nicht Halt macht vor der totalen Zerstörung. Die Verbreitung von Schrecken und Tod in der Zivilbevölkerung ist eine Strategie, die Machthabende und Aufständische dabei gleichermaßen beherrschen. Die Mächtigen der Welt sehen dem tatenlos zu oder handeln nach ihren eigenen politischen Interessen. Natürlich trifft es wie immer am schlimmsten die Kinder, die Willkür und Krieg schutzlos ausgesetzt sind.

Auch wenn das Ende des Bürgerkrieges in Syrien nicht abzusehen ist, hat Lachen Helfen 2016 die Initiative ergriffen, sich an der Linderung der Not zu beteiligen. Da deutsche Einsatzkräfte hier nicht vor Ort sind, geschieht dies im Gefolge von Hilfsorganisationen, die im Auftrag der Vereinten Nationen oder anderer internationaler Träger tätig sind.

70 Kilometer südwestlich von Aleppo an der wichtigen Versorgungsstraße von Latakia im Nordwesten Syriens liegt die kleine Stadt Ariha. Ein arabischer Geograph pries sie im Jahr 1226 als eine der schönsten Stätten auf Gottes Erdboden. Im Verlauf des Bürgerkriegs wurde sie 2012 von Aufständischen der Freien Syrischen Armee eingenommen und über ein Jahr lang besetzt. Die Eroberung war von heftigen Kämpfen mit den syrischen Regierungstruppen begleitet, in denen die Stadt in großen Teilen zerstört wurde. 2013 wurde sie schließlich von den Regierungstruppen zurückerobert, aber in einer Blitzaktion im Mai 2015 von anderen Aufständischen wieder besetzt. Die Stadt ist seitdem kaum zur Ruhe gekommen, und das Umland wird immer wieder von russischen Flugzeugen bombardiert.

Unter der Leitung der syrischen Hilfsorganisation Violet und koordiniert von Vision Hope International e.V. aus Lahr/Schwarzwald wurde maßgeblich mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit in einem zerbombten, leerstehenden Gebäude in Ariha im Nordwesten Syriens ein Krankenhaus eingerichtet, in dem schwangere Frauen und Mütter mit Kleinkindern aus der Region wieder versorgt und betreut werden. Mutter und Kind werden hier rund um die Uhr ambulant oder stationär behandelt. Es ist die einzige wieder funktionierende Klinik ihrer Art in weitem Umkreis. Entsprechend hoch ist der Andrang auf den Fluren.

Lachen Helfen e.V. hat € 30.000,– zur Anschaffung eines Röntgengerätes und zweier Waschmaschinen für den Klinikbetrieb und die Ausstattung mit Medikamenten und Verbrauchsmaterial beigesteuert.

SYR-Ariha_Geburtshilfeklinik-Renovierung

Während der Renovierung der Violet-Entbindungsklinik in Ariha (Jun-2016)

SYR-Ariha_Geburtshilfeklinik-Neugeborenes

Neues Leben, neue Hoffnung – Neugeborenes in der Violet-Klinik in Ariha

Seit Aufnahme des Betriebs Ende Juni 2016 kommen in der Klinik monatlich zwischen 100 und 150 Neugeborene zur Welt, bis zum Jahreswechsel wurden bereits 1600 werdende Mütter und 2000 Kinder behandelt. Die Klinik beschäftigt inzwischen vierzig Mitarbeiter.

Diesen Bericht finden Sie auch in den Lachen Helfen Nachrichten I/2017 und in der Chronik „25 Jahre Lachen Helfen“ (Seite 69)!

Vision Hope Int’l hat später diese kurze kommentierte Diashow über das „Violet Maternity Hospital“ veröffentlicht.

(MP4 · 01:45 min · HD720 · 15 MB – © Vision Hope Int’l, 29. Mai 2017)