Nach der erfolgreichen Umsetzung des Hilfsprojektes in der Grundschule „Minuto de Dios“ im Vorjahr wandte sich PHK Hagen Hron, der Sicherheitsberater in der Deutschen Botschaft in Kolumbien (re.), mit dem neuen Verteidigungsattaché FKptn Alexander Schindler und seinem Kollegen POM Thorsten Kalwitz für eine weitere Hilfsmaßnahme an Lachen Helfen, die ihnen dringlich erschien.

In den Barrios Unidos, einem Stadtbezirk im Norden von Bogotá, gibt es ein Waisenhaus, das sich ausschließlich über Spenden finanziert. Es ist eine Gemeinschaftseinrichtung, die sich den Namen „Fundación Colombo Alemana Acción Misericordia“ gegeben hat – Kolumbianisch-Deutsche Stiftung Aktion Barmherzigkeit.

Zur Zeit leben hier 23 Kinder im Alter zwischen 7 und 19 Jahren. Alle teilen ein grausames Schicksal. Die Eltern der einen wurden ermordet, andere sitzen im Gefängnis oder waren aufgrund ihrer Obdachlosigkeit nicht in der Lage, für sie zu sorgen. Die elf Mädchen des Heims sind alle Opfer sexuellen Missbrauchs durch Familienangehörige oder Personal anderer Einrichtungen, in denen sie vorher waren. Hier finden sie nun – oft zum ersten Mal in ihrem Leben – geordnete soziale Verhältnisse und Geborgenheit.

Das Beispiel eines ehemaligen Heimmädchens, welches heute nach erfolgreichem Schulabschluss als Erzieherin in dem Waisenhaus arbeitet, macht deutlich, dass eine soziale und berufliche Eingliederung insbesondere der Mädchen gelingen kann. Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter, vom Psychologen bis zum Betreuer bei den Hausaufgaben, unterstützen die Arbeit mit den Kindern und tragen zum Erfolg des Waisenhauses bei.

Weil man durchweg auf Spenden angewiesen ist, fehlt es oft nicht nur am notwendigen, sondern fast an allem. Kurzum, Lachen Helfen stellte Mittel zur Verfügung, mit denen 5 Kleiderschränke, 3 Stockbetten, 23 richtige Matratzen mit Bettwäsche – und ein Wäschetrockner angeschafft werden konnten.

COL-Bogota-FCAAM-Waeschetrockner

Neben der einzigen Waschmaschine fehlt ein Wäschetrockner.

Mit dem Wäschetrockner verhält es sich folgendermaßen: Bei einer Besichtigung stellten die deutschen Polizisten fest, dass die Wäsche der Kinder und die Bettwäsche in den neuen Kleiderschränken zum Teil klamm und feucht waren. Das Heim hat nur eine einfache Waschmaschine, und die Wäsche muss in der Waschküche zum Trocknen aufgehängt werden, weil es draußen keine Möglichkeit dafür gibt. Bei dem tropisch feuchten Klima, insbesondere während der langen Regenzeiten, wird die Wäsche kaum trocken. Platz für einen Wäschetrockner gab es neben der Waschmaschine noch. Also wurde das Hilfspaket kurzerhand um einen solchen erweitert – zur großen Freude der Betreuer, aber vor allem der Kinder, die nun trockene Sachen zum Anziehen haben. Das Glücksgefühl lässt sich für unsereins, die wir einen solchen Trockner oft aus Bequemlichkeit haben, kaum beschreiben.