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Fast ein halbes Jahr lang waren die sonst vielfältigen Aktivitäten unseres humanitären Vereins Lachen Helfen e.V. durch die Corona-Pandemie zwangsläufig weitgehend heruntergefahren worden, als sich zwei unserer engagierten süddeutschen Mitstreiter dazu entschlossen, eine zunächst verschobene Fahrradtour doch anzutreten – und dabei sehr viel Gutes für Kinder in Not tun zu können. Aber darüber können sie im Folgenden doch viel besser selber berichten:
„Wahnsinn“ – dieser Ausdruck beschreibt wohl am besten, was sich unsere Familien, Freunde aber auch wir selbst gedacht haben, als wir Anfang des Jahres mit der Planung für unseren Sommerurlaub begonnen hatten. Wir, das sind Philipp B. und ich, Michael H., zwei aktive Mitglieder von Lachen Helfen aus dem Raum Süd 2 (München und Umland). Damals wussten wir noch nicht, wie sich unser Projekt entwickeln und am Ende sogar rund 800 Euro an Spendengeldern einbringen würde.
Aber der Reihe nach! Die Definition von Wahnsinn besagt, dass immer wieder das Gleiche getan, jedoch ein anderes Ergebnis erwartet wird. Nachdem wir bereits im letzten Jahr eine mehrtägige Fahrradtour von München nach Österreich und zurück unternommen hatten, stand für uns schon damals fest, dass wir dieses Jahr ein ähnlich ehrgeiziges Projekt in Angriff nehmen wollten. Der Grundstock für diese Entscheidung wurde am letzten Abend der letztjährigen Tour gelegt, als wir im „vorkomatösen Zustand“ in Philipps Küche saßen und „vor uns hinvegetierten“. Im letzten Dezember wurde dann der Entschluss gefasst, vom nördlichsten Punkt auf dem Festland zum südlichsten Punkt zu radeln und im letzten Abschnitt auch zu wandern.
Also wurden Materiallisten erstellt, Routenpläne ausgearbeitet und Zeitpläne niedergeschrieben (Der „innere Beamte“ ließ sich einfach nicht unterdrücken!). Doch im März dieses Jahres wurden unsere Pläne – wie so viele andere auch – durch die Corona-Pandemie vorerst auf Eis gelegt.
Als dann immer mehr Absagen von Lachen-Helfen-Veranstaltungen bekannt gegeben wurden und absehbar war, dass es dieses Jahr sehr leise um unseren humanitären Verein werden würde, fassten Philipp und ich kurzfristig den Entschluss, unsere Urlaubstour Lachen Helfen und damit den Kindern in Not in den Einsatzländern unserer Soldaten und Polizisten zu widmen. Also wurde der Gepäckliste spontan unser Maskottchen, der Lachen-Helfen-Spendenbär Paul, hinzugefügt – und gemeinsam traten wir die Zugfahrt in den hohen Norden an. Paul machte sich ab der ersten Minute in seiner neuen Rolle als Lachen-Helfen-Instagram-Modell prächtig und bescherte unserem jungen Lachen-Helfen-Channel den ein oder anderen Zusatz-Klick.
Am 08.08.2020, gegen 05:00 Uhr, standen wir drei dann an der abgesperrten Grenze zu Dänemark und brachen in Richtung Süden auf. Unsere Tour führte uns durch die malerischen Weiten Schleswig-Holsteins, vorbei an Hamburgs bekanntestem Wahrzeichen, der Elbphilharmonie, und am Braunschweiger Löwen vorbei bis in den Harz.
Dort bestand Paul auf einen kurzen Abstecher auf den Brocken. Den mehrstündigen Anstieg über 20 km Länge genoss er als Sozius auf unseren Rädern sichtlich.
Nach diesem unvergesslichen Anstieg führten uns die weiteren Etappen erst durch Thüringen, dann nach Coburg, Nürnberg, Augsburg und schlussendlich nach Oberstdorf.
Dort wurden die Fahrräder durch Wanderschuhe ersetzt. Am 15.08.2020 wurden die letzten 17 km (1.300 Höhenmeter) zum Grenzstein 147 in Angriff genommen. Um 11:45 Uhr war es dann endlich soweit, nach circa 1.150 Kilometern und rund 7.250 Höhenmetern auf dem Fahrrad sowie 17 Kilometern zu Fuß war nach 8 Tagen das Ziel erreicht und die Freude natürlich riesengroß!
Mindestens genauso überwältigend wie die Tour an sich war auch die Freude über die Unterstützung von vielen, die unsere Tour im Internet verfolgt und begleitet hatten – sei es über unseren Instagram-Channel oder per Direktnachricht. Dank dieser Hilfe hatte die Motivation nie nachgelassen! Wir möchten diese Gelegenheit nutzen und uns nochmals bei euch allen für eure Nachrichten, Likes und Spenden bedanken! Wir haben zu Beginn der Planung niemals damit gerechnet, dass am Ende der Tour über 800 Euro an Spendengeldern zusammenkommen!
Wir werden die nächsten Wochen zunächst dafür nutzen, uns ein wenig von den Strapazen der Tour zu erholen. Doch so viel sei gesagt, die nächste Tour ist bereits in Planung – und auch Paul kann es kaum erwarten – der reine Wahnsinn eben!
Lesen Sie hierzu auch den Bericht in der Chronik „25 Jahre Lachen Helfen“ (Seite 40 f.)!