Nachdem am 1. März 2018 in Tawilla (Sudan, Region Dafur) der Vertrag zum Wiederaufbau der Secondary Boy School für rund 550 Schüler im Alter von 5 bis 18 Jahren unterzeichnet worden war, konnte die in den kriegerischen Auseinandersetzungen zerstörte Schule bereits am 19. Juni nach 3 ½ -monatiger Bauzeit feierlich eröffnet werden. Besonders die Eltern und Mädchen hatten ihre schönste Kleidung angelegt und gaben damit ihrer unendlichen Freude Ausdruck.
Toni Kirchmair und Heiko Lammertz waren Ehrengäste genauso wie die anderen Peacekeeper von Tawilla, angeführt von Captain Wael Alnusairat (Jordanien).
Weitere Ehrengäste waren der Gouverneur von Tawilla, Commissioner Adam Jadeed, sowie die Bildungsministerin von Nord-Darfur, Munira Abdulrahman. Zudem waren alle Umdas, Sheiks und Womenleader von Tawilla anwesend und wurden herzlich vom Schuldirektor Yasin Mohammed Ahmed Haroun empfangen. Ebenso empfingen Hunderte Kinder und Eltern die Gäste.
Zur Eröffnungsfeier waren u.a. erschienen: die Bildungsministerin von Nord-Darfur Munira Abdulrahman und der Gouverneur von Tawilla Adam Jadeed, beide rechts von UN Team Site Commander Captain Wal Alnusairat (Mitte) sowie Toni Kirchmair und Heiko Lammertz (ganz rechts; Foto: Lachen Helfen e.V.).
Zunächst wurde das neue „Aushängeschild“ aller Schulen in Nord-Darfur (so die Ministerin) gemeinsam besichtigt. Die Ministerin war sichtlich ergriffen von dem Wiederaufbau der Schule und dem Ausbau zu einem für Darfur sehr modernen Schulzentrum.
Alle Anwesenden waren beeindruckt von den neuen Schulgebäuden, die in nicht einmal 4 Monaten Bauzeit erreichtet worden waren. (Foto: Lachen Helfen e.V.).
Besonders glücklich war die Ministerin über den Umstand, dass es die einzige Schule in Nord-Darfur ist, die Strom hat und zudem Solarenergie. Als größte Errungenschaft gelten zudem die Laptops und Tablets, die durch den gemeinnützigen Verein Labdoo Hub Rhein-Ruhr gespendet wurden.
Ein echtes Highlight der neuen Schule sind die Laptops und Tablets, die der gemeinnützige Förderverein Labdoo Hub Rhein-Ruhr gestiftet hat. (Foto: Lachen Helfen e.V.).
Nach der Besichtigung ging es zur Ehrentribüne. Captain Wael Alnusairat begrüßte die Gäste im Namen der UN und würdigte das Engagement der deutschen Polizisten als zukunftsweisend für die Stabilisierung des Friedens in der Region und als wahres Beispiel für Peacebuilding.
Alle mussten anpacken, auch Heiko Lammertz und Toni Kirchmaier, damit die Schule in kürzester Zeit wieder aufgebaut werden konnte. (Foto: Lachen Helfen e.V.).
Der Gouverneur griff diese Worte auf und dankte UNAMID für die Friedensarbeit in Tawilla. Doch besonders dankte er Lachen Helfen eV für die großzügige Spende für eine bessere Zukunft der Kinder, die tatsächlich dem Namen der Hilfsorganisation Leben verleihe. Er dankte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel dafür, dass die Bundesregierung es ermöglicht habe, dass deutsche Polizisten in Darfur vor Ort seien. Der Gouverneur wies darauf hin, dass es ein vergleichbares Engagement anderer Nationen in 10 Jahren zuvor nicht gegeben habe. Die Möglichkeit zum Lernen in würdevoller Umgebung gehöre zur Verbesserung der Lebensumstände, spende Hoffnung und reduziere Fluchtursachen.
So sah ein Klassenraum noch kurz nach der Vertragsunterzeichnung zum Wiederaufbau im März 2018 aus. (Foto: Lachen Helfen e.V.).
Auch wies er daraufhin, dass der Darfur-Konflikt in Tawilla begonnen hatte und Tawilla dem Erdboden gleichgemacht worden war. Dabei wurde auch die Schule zerstört. Das diese nun die schönste Schule in Darfur sei, gelte als Friedenssymbol für alle Menschen.
Die neuen Klassenräume und das elektrische Licht sind der Stolz von Schülern, Lehrern und Eltern.
Nach dem Gouverneur dankte die Ministerin Lachen Helfen e.V. und den deutschen Polizisten für den Aufbau eines ganzen Schulzentrums. Ganz Darfur werde diese Schule als Beispiel nehmen und als Symbol der Hoffnung. Das deutsche Projekt sei in aller Munde. Überall rede man von der Hilfe aus Deutschland, die Lebensumstände zu verbessern und damit Hoffnung zu geben. Der Weg aus Armut und Krieg führe über die Bildung. Das Schulprojekt ermögliche sowohl Kindern als auch Lehrern dies in Würde zu tun. Die Ministerin ermutigte die Eltern, ihre Kinder zur Schule zu schicken statt auf die Felder zur Arbeit.
Für die beiden deutschen Polizisten, sprach dann Toni Kirchmair zu den Gästen und bedankte sich besonders bei dem Schuldirektor, den Lehrern und den Eltern für die exzellente Zusammenarbeit, durch die das Projekt so schnell verwirklicht werden konnte. Im Anschluss daran las Heiko Lammertz, wie Toni Kirchmair Vorstandsmitglied von Lachen Helfen e.V., ein Grußwort des deutschen Vizebotschafters im Sudan vor. Holger Tillmann konnte aufgrund flugtechnischer Gründe leider nicht an der Einweihung teilnehmen, der er sehr gerne beigewohnt hätte. In seinen Grußworten wies er auf die Wichtigkeit von Bildung und Sicherheit hin und bedankte sich persönlich bei den beiden deutschen Polizisten für ihr ehrenamtliches Engagement.
Zum Abschluss der Zeremonie wurden Toni Kirchmair und Heiko Lammertz durch die Ehrengäste mit einer Ehrenschärpe ausgezeichnet und durch die Menge der Kinder und Erwachsenen geführt, die ihnen und Lachen Helfen e.V. frenetischen Applaus zollten.
Heiko Lammertz (Mitte) und Toni Kirchmair (rechts) wurden feierlich mit Schärpe und Urkunde für ihr fantastisches ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. (Foto: Lachen Helfen e.V.).
Danach wurde noch lange mit Darbietungen örtlicher Musiker gefeiert. Alle drückten ihren Dank aus und verliehen der Hoffnung Ausdruck, dass nun auch noch das Hilfsprojekt „Aufbau des Krankenhauses“ durchgeführt werden kann. Die Feierlichkeiten wurden vom sudanesischen Fernsehen und vom Radio-Sender Asharooq TV aufgezeichnet und im Nachrichtenblock im ganzen Land gesendet.
Auch das sudanesische Fernsehen und der Radiosender Asharooq TV zeichneten die Eröffnungsfeier auf. (Foto: Lachen Helfen e.V.).
Der Schulneubau ist zweifellos ein Meilenstein für die Entwicklung dieser geschundenen Region. Und das Gute ist – die Planung für das nächste Projekt, den Aufbau des örtlichen Hospitals, sind schon in vollem Gange!
Jetzt können es die Kinder kaum erwarten, die neue Schule zu betreten und fleißig zu lernen. (Foto: Lachen Helfen e.V.).