Im Sommer 2014 begannen Milizen des „Islamischen Staates“ (IS), den Nordirak zu besetzen, stießen aber auf den Widerstand der Peschmerga, der regulären Truppen der Autonomen Region Kurdistan. Als sie versuchten, auf Erbil, die Hauptstadt der Region, vorzurücken, griffen die USA mit Luftschlägen in das Geschehen ein und halfen, den Vormarsch zu stoppen. Eine internationale Gemeinschaft (CJTF-OIR) unterstützt seitdem die kurdischen Bodentruppen aus der Luft, um die Machtentfaltung des IS im Norden des Iraks einzudämmen. Auch Deutschland leistet humanitäre Hilfe vor Ort und ist mit einer Bundeswehrmission an der Ausrüstung mit Gütern und Waffen und der Ausbildung der Peschmerga beteiligt.

Das Helena Center ist ein Krankenhaus für behinderte Kinder in Erbil, das, 1993 erbaut, in den vergangenen Jahren nicht mehr ordnungsgemäß unterhalten werden konnte. Vieles funktioniert nur noch notdürftig, die Räume sind überfüllt, und es fehlt an allem. Trotzdem sind 2.000 Kinder aus der ganzen Region hier in ständiger Behandlung.

Als die Leute vom deutschen Team für zivil-militärische Zusammenarbeit (CIMIC) vergangenes Jahr die Zustände sahen, wandten sie sich sofort ans Einsatzführungskommando der Bundeswehr (EinsFüKdoBw) bei Potsdam und dieses umgehend an Lachen Helfen. In mehreren Aktionen hat der Verein zunächst ad hoc Familien mit behinderten Kindern im Umfeld der Klinik materiell unterstützt und schließlich Mittel zum Anbau eines Zimmers für die physiotherapeutische Behandlung und Einrichtung einer orthopädischen Werkstatt bereit gestellt, in der jetzt individuell geformte Orthesen für Kinder mit Knochenbrüchen und Gehbehinderungen angefertigt werden.

Im Juni 2016 war der erste Spatenstich, und noch vor Ablauf des Monats August konnte die in Leichtbauweise errichtete Werkstatt mit Büro und Lagerraum übergeben werden. Bis Ende 2017 wird der Verein dem Helena Center fürs erste etwa € 30.000,– zur Verfügung stellen.

IRQ-Erbil-Helena-Teddy

Der Lachen-Helfen-Teddy stiftet nach der Behandlung wieder Freude.

Übrigens…

Die Zitadelle im Zentrum von Erbil (Arba-il, die „Stadt der vierfachen Gottheit“), heute drittgrößte Stadt im Irak, gilt laut UNESCO-Liste des Weltkulturerbes als älteste, seit 8.000 Jahren kontinuierlich bewohnte Siedlung der Menschheit.