Wieder zu Besuch in der Rābi’a Balkhī-Schule

Über die Höhere Rābi’a Balkhī-Schule für Mädchen in Kabul haben wir bereits berichtet. Unsere Helfer waren wieder dort. StFw Sascha Dosoudil erzählt von den Eindrücken, die ihn bewegten:

„3. September 2012. Wieder geht ein unbeschreiblicher Tag in diesem Land zu Ende – diesmal mit dem besonderen Highlight, ein weiteres Mal in der Mädchenschule gewesen zu sein.

Es ist über ein Jahr her, dass wir unseren letzten Besuch dort gemacht haben. Die vorausgegangene Einsatzlagebesprechung hatte unter dem Eindruck der Anschlagserie im vorigen Jahr gestanden. Doch heute…, wir stiegen aus dem Auto, und unsere Kameradin wurde genau wie damals sofort von den afghanischen Mädchen umringt. Es hagelte von Fragen – in sehr gutem Englisch. Auf dem Weg zur Schulleiterin begrüßte uns die Sportlehrerin mit ihrer Klasse und einer Botschaft des Dankes.

Wir waren ehrlich gesagt überwältigt, denn so offenherzig trifft man die Mädchen außerhalb der Schulmauern nicht an. Wir merkten, hier sind sie unbeschwert und fühlen sich sicher. Auch im Gespräch mit der Schulleiterin war ein vertrauter Umgang deutlich zu spüren. Beim Gang durch die Schule und das Gelände kamen wir nicht aus dem Staunen heraus, so viel hatte sich verändert. Alles ist in einem vorbildlichen Zustand. Im Computerraum saßen drei Mädchen, schauten sich die Weltnachrichten an und sprachen unbefangen über das berichtete politische Thema.

Die Schulleiterin erzählte uns, dass seit dem Ende des Ramadans jetzt über 2500 Schülerinnen wieder zur Schule kommen, die zu 40 bis 50 in einer Klasse sitzen. Es gibt 58 Klassen, in denen 100 Lehrkräfte unterrichten, von denen nur 3 Lehrer, also männlich sind. Nebenan entsteht der geplante Anbau, der vor Jahresende fertiggestellt sein soll. Die Lehrerinnen sind jetzt schon stolz darauf, dass sie dort einen eigenen Raum für den Physik- und Biologieunterricht bekommen werden.

Gemeinsam stellten wir eine Liste mit den Dingen auf, die noch für den Schulbetrieb benötigt werden, bevor wir uns verabschiedeten. Wir werden diese zusammen mit der Dankbotschaft dem Lachen Helfen e.V. wieder vorlegen – in der Hoffnung, dass wir zurückkehren und wieder einen Tag bei den lachenden Mädchen verbringen dürfen.“ (SDo)

… und erstmals in der Sorya-Mädchenschule

„Danach ging die Fahrt weiter zur Höheren Sorya-Mädchenschule nicht weit in der Nachbarschaft in Kart-e Tschar, für die ein weiterer Teil der mitgebrachten Lieferung reserviert war. Hier werden ebenfalls 2500 Schülerinnen in 65 Klassen unterrichtet. Neben den eingekauften Schulmöbeln hatten die Soldaten viele Sachspenden wie Sporttrikots und Computer für das PC-Labor dabei. Wie schon in der Rābi’a Balkhī-Schule waren auch hier für die Kleinen im angeschlossenen Kinderhort die vielen ausgeteilten Stofftiere der Renner. Die Bilder lassen erkennen, welche Freude die Gesichter der Mädchen erstrahlen ließ.“ (SDo)

Zwei Monate später…

… kehrten unsere Helfer mit drei Fahrzeugen voller Schulmöbel und Schulsachen, die sie zuvor von Spendengeldern in Kabul hatten besorgen können, zu beiden Schulen zurück. Wieder wurden sie herzlich empfangen, und die Kameradin durfte spontan in einem Volleyballspiel der Mädchen mitspielen.

AFG-Kabul-Rabia-Balkhi-Maedchenschule-2012_111

Spontane Aufnahme der Soldatin ins Volleyball-Team der Rabia-Balkhi-Schule

Diesen Bericht finden Sie auch in den Lachen Helfen Nachrichten I/2013!