Baglan, die bedeutendste Stadt der gleichnamigen Provinz im Nordosten Afghanistans, ist nicht mehr die Hauptstadt. Vielmehr ist der Verwaltungssitz der Provinz heute die kleine Stadt Pol-e Chomri, die direkt oberhalb am Fluss Kundus liegt und seitdem zur siebtgrößten Stadt des Landes herangewachsen ist.

Es gibt hier ein Lehrerfortbildungszentrum, in dem die Lehrkräfte der Region ausgebildet und an moderne, insbesondere digitale Lehrmethoden herangeführt werden sollen. Das Konzept scheiterte aber bisher an der Ausstattung dieser Einrichtung. Es beginnt schon damit, dass es für die 180 Lehrer und 250 Lehrerinnen, die hier zur Zeit – in Englisch, Mathematik, Biologie sowie im Umgang mit Computersoftware und digitalen Lerninhalten – „geschult“ werden, zum Teil an einfachen Sitzgelegenheiten fehlt, die für $ 7.000,– angeschafft werden müssten. Erst dann ist von Arbeitsplatz-Computern, einem Kopierer und einem Drucker die Rede. De facto haben die jungen Lehrer und Lehrerinnen, die einmal in die Schulen der Provinz entsendet werden sollen, bisher gar keine Chance, sich über die traditionellen Themen hinaus etwa online mit den modernen Medien vertraut zu machen.

Da sich Lachen Helfen nun wirklich für eine bessere Zukunft der Kinder neben der Unterbringung und allgemeinen Lebensbedingungen insbesondere deren Schulbildung verschrieben hat, musste der Verein hier – selbstverständlich auf Initiative der deutschen Einsatzkräfte von ISAF in Kundus – einspringen und die gut gemeinte Sache praktisch in Gang bringen.

AFG-PoleChomri-Schreibplattenstuhl

Schreibplattenstuhl

AFG-PoleChomri-Laptops

Laptops

AFG-PoleChomri-Drucker

Drucker

AFG-PoleChomri-nD-1

Modell des künftigen „Ausbildungsplatzes“

Mittel, die für die Ausstattung diverser Schulen im Rahmen von Hilfsprojekten vorgesehen waren, wurden geschickt verteilt, so dass kurzerhand 220 simple Stühle mit einem Schreibplattenarm für $ 23,– (€ 18,–) das Stück eingekauft werden konnten. Das war eine ebenso sparsame wie effiziente Lösung für das erste Problem. Aus einer gezielten Spendenaktion am Freiherr-von-Stein-Gymnasium Oldenburg in Holstein flossen dann Spendengelder in Höhe von € 725,– in das Projekt – zu den aus der Umverteilung vorhandenen € 1.200,–. Davon wurden ad hoc die ersten fünf Laptop-Computer – die passen ja wunderbar auf die Schreibklappen – sowie ein Kopierer/Drucker-Kombinationsgerät angeschafft.

Der erste Schritt in eine digitale Zukunft der Schulausbildung im Nordosten Afghanistans ist also gemacht.